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Chorleiterin Ulrike Jahn während einer Chorprobe | ©️ Fotograf Florian Sorge

03. April 2023

Unsere Chorleiterin Ulrike Jahn im Interview

Ulrike Jahn ist seit der Gründung des Chores 2009 (damals noch als Chor der FH Potsdam angegliedert) Chorleiterin bei Havelpop.

Wie alles begann

Eine Freundin hatte gerade ihr Studium an der FHP begonnen und vermisste als begeisterte Sängerin einen Hoch­schul­chor. Gemeinsam mit 2 Kommilitoninnen startete sie eine Initiative zur Chor­grün­dung und fragte mich, ob ich mir das mal anschauen und die Chorleitung über­nehmen würde. Das war für mich der Einstieg in mein heutiges Haupt­arbeits­feld als Musikerin. Und ich habe es nicht bereut.

Meine musikalische Ausbildung

Grundlage meiner Arbeit als Chorleiterin ist meine Ausbildung und Erfahrung als Sängerin. Ich habe eigentlich immer gesungen. Angefangen habe ich im Schulchor der Landesschule Pforta, wo ich 4 Jahre lang Internats­schülerin war und im Musikzweig dieser traditions­reichen Institution so viel Musik ver­mittelt bekam, dass ich am Wochenende gar nicht nach Hause wollte.

In Potsdam schloss ich ein Lehramts­tudium für Musik und Geografie an und übte den Beruf auch kurzzeitig aus. Den Sprung in die Freiberuflichkeit wagte ich dann aber doch. Ich erhielt die Chance, Gesangspädagogik an der Universität der Künste in Berlin zu studieren und wurde noch im Studium gefragt, ob ich diesen Chor in Potsdam leiten möchte. Weitere Chöre folgten bald.

Weltweit auf Reisen

Als klassische Sängerin war und bin ich solistisch und im Ensemble weltweit unterwegs, Konzertreisen führten mich durch ganz Europa und die halbe Welt. Ich wirkte unter anderem bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall in London mit, singe regelmäßig als Gast im Berliner Rundfunkchor und an der Komischen Oper war ich eine Spielzeit lang als Chorsolistin engagiert.

Meine Arbeit mit Havelpop

Bei Havelpop liegt mein Fokus auf Popmusik im weitesten Sinne, d.h. Rock, Funk, Metal und Jazz finden immer wieder Eingang in das Chorrepertoire. Die meisten Arrangements schreibe ich dem Chor direkt auf den Leib.

Die Arbeit mit Havelpop macht mir wahnsinnig viel Spaß, auch wenn der Weg von der ersten Einstudierung bis zur konzertreifen Performance weit und manchmal steinig ist. Aber das ist mir wichtig – bei Havelpop sollen auch unerfahrene Sänger*innen die Möglichkeit bekommen, Teil eines anspruchsvollen Vokalensembles zu sein und musikalisch zu wachsen. Das ist eine Herausforderung, die mich methodisch und kreativ fordert und Havelpop nicht langweilig werden lässt.

Meine Mission als Chorleiterin

Neugierig auf Neues bleiben, Impulse der Sänger*innen aufnehmen und gelegentlich Grenzen ausloten sind selbstverständlicher Teil meiner Chorarbeit, damit Konzertprogramme und - orte immer spannend bleiben.

In meiner musikalischen Arbeit teile ich meine Erfahrung und Liebe für das Singen. Ich möchte meinen Sän­ger*innen ermöglichen, die eigene Stimme zu finden, sodass Singen plötzlich leicht wird, Synergieeffekte des gemeinsamen Musizierens nutzen und Sänger*innen und Publikum emotional berühren.